Die Führungskraft von gestern und heute:
Führungskräfte sitzen zwischen den Stühlen von Mitarbeitern und den Auftraggebern. Ziemlich unbequem! Die Zeiten, in denen es sich par ordre di Mufti führen ließ, sind zwar noch nicht vorbei. Dennoch sind Führungskräfte heutzutage größeren Fliehkräften ausgesetzt als noch im alten Jahrtausend. Führen ist nach und nach immer mehr zum Drahtseilakt geworden. Warum nur?
Die Kunst, souverän zu führen:
Seminare für Führungskräfte mit den Inhalten, stringent, klar, fair und werteorientiert Mitarbeiter zu lenken, sind nach wie vor äußerst gefragt. Verantwortung tragende Lei(s)tungsträger suchen nach Lösungen, wie sie souveräner führen lernen. Wer sind eigentlich diese Führungskräfte von heute? Meist sind ambitionierte Fachleute mit technisch einwandfreier Expertise aufgrund einer frei gewordenen Leitungsposition in den vermeintlich bequemen ledernen Chefsessel befördert worden. Diese Experten verstehen oft -nicht immer- ihre Grundprofession bis ins Detail. Sie denken und leben für ihre „Sache“. Eines haben die wenigsten in der Ausbildung weder an der Universität noch in einem Betrieb vom Grunde her gelernt: kraftvoll zu führen. Daher Führungskraft! Kraft heißt nicht, mit Brutalität, mit Rücksichtslosigkeit zu führen, sondern wertschätzend, achtsam und mit Respekt dem anbefohlenen Mitarbeiter gegenüber. Kraft ist als Symbol für Energie zu verstehen. Die klare, überzeugende Ansage ist gefragt. Es geht um den „roten Faden“, den ein Mitarbeiter von seinem Chef erwartet. Oft stehen die Führungskräfte derart unter „Druck von oben“ -die Hierarchieebene ist völlig egal-, sodass sie stets darauf achten, eher ihren Platz auf dem leicht zum Schleudersitz mutierenden Sessel zu verteidigen, als ihr Hauptaugenmerk auf der Führung von Menschen zu haben. Übertreibung??!! Nein, Beobachtung aus dem Tagesgeschäft. Seit Jahren verkaufen Beratungsfirmen die Werteorientierung für Unternehmen aller Art. Hippe Vokabeln wie Sinn, Werte, Ethik etc. werden im Auftrage der Geschäftsleitung in den Betrieben als das neue Non plus Ultra verkauft. Die Theorie ist prima. Nur kippt die ganze neue Philosophie sofort ins Negative und bewirkt kraftvoll das Gegenteil, wenn alleine die Geschäftsleitung oder die da „ganz oben“, die Shareholder, sich nicht an die neue Maxime halten und den Führungsstil der großen Rabauken fortführen. Die Geschäftsführung lebt vor, und die Führungskräfte lebens´nach. Nur dann ist gewährleistet, dass aus einer Belegschaft eine Mannschaft wird, die dauerhaft zusammenhält, ihre Führungskräfte als solche anerkennt und ihnen auf Schritt und Tritt folgt.
Die Zeit ist reif für eine Wende!
Es ist einfach nicht mehr die Zeit, dass Führungskräfte den von oben empfangenen Druck einfach in alter Rennradlermanier „nach oben buckeln, nach unten treten“ an die Untergebenen weitergeben. Es ist die Zeit gekommen, dass Führungskräfte auch die Bosse, die Shareholder führen, in dem sie zwar das Gewinnstreben eines Shareholders verstehen, aber auch klar machen, dass nur dann dauerhafter Erfolg im Unternehmen erwartet werden kann, wenn tatsächlich Wertschätzung auf allen Ebenen gelebt wird und kein Lippenbekenntnis ist.
www. gwm-Coaching.de , 29. November 2016