Präsident Trump präsentiert einen neuen Führungsstil
Deutschland wird bisweilen durch zähe Lobbyarbeit in Beruf und Politik gelähmt.
Erste Zustimmung für entschlossene Führungs-Bastapolitik á la Trump ist zu hören. Geht´s noch?
Führungskräfte aller Couleur gehören auf den Prüfstand:
Wie ein Bulldozer mit abgesenkter Ladeschaufel gräbt sich der amerikanische Präsident durch seine Vorhaben, die er im Wahlkampf dem amerikanischen Volk versprochen hat. Versprochen ist versprochen. Er ist ein aufrichtiger Mensch und steht zu seinen Versprechen. Führungsseminare hat er nie besucht. Ein ausgesprochenes Führungstalent scheint Trump auch nicht unbedingt zu haben, gar zu brauchen. Führung wie im Alten Rom! Die verbale „Waffe“ auf dem Schreibtisch, ein böser Blick, martialische Reden und entschlossenes Handeln. Das sind die Insignien der Macht, die der neue Mann im Weißen Haus weltweit präsentiert. Führungskräfte wissen, dass die ersten 100 Tage im neuen Job über Wohl oder Wehe ihrer neuen Aufgabe entscheiden. Bisweilen ist es auch völlig unerheblich, ob die Führungskraft gestern noch Wirtschaftsminister und ab heute Außenminister ist. Er hat ja „seine Leue“, die die Arbeit für ihn erledigen. Die Frage sei erlaubt, in wie weit ein solcher Mensch dann auch tatsächlich im klassischen Sinne eine Führungskraft oder nicht mehr als nur ein Exekutor seiner Fachleute bzw. der Chefin im Amt ist. Erwartet wird von einer solchen Gallionsfigur offenbar nur entschlossenes Handeln, knackige Statements ins Mikrofon und die Umgehung möglicher Gefahren allgemeiner Untiefen wie Bestechung, Fehlinvestitionen oder anderer Affären. Stop! Wie krank ist das denn?
Umdenken der Gesellschaft tut not: Neue Führung braucht das Land
Es gibt Führungskräfte, die behaupten allen Ernstes, sie seien nur am wirtschaftlichen Erfolg den ihnen anvertrauten Unternehmens messbar. Diese Menschen, und gottlob sind es nicht alle, die Verantwortung tragen, geben sich den Freifahrtschein zum groben Holzhacken. „Wenn du nicht machst, was ich will, bist du draußen“, oder „ich bin der Boss, und du der Knecht“ sind nur ein paar Stilblüten, mit denen Führungskräfte bisweilen ihre Mitarbeiter in Schach halten. Angst und Resignation halten Einzug in den Betrieben. Jeder ducke sich, so gut er kann und gehe früher oder später in die innere Emigration. Mann und Frau aus den unteren Chargen werden krank, leisten nur einen Bruchteil dessen, den sie normalerweise durch ihre Talente und ihr natürliches Engagement zu leisten bereit wären. In den Führungskreisen, die hier kritisiert werden, wir lamentiert, dass heutzutage nur noch Dienst nach Vorschrift gemacht würde. Das erschwere kolossal die Führungsarbeit. Nein! Es hilft nicht, Unternehmensberater antraben zu lassen, die ihre Unternehmen wieder auf Vordermann bringen sollen. Es sind an dieser Stelle auch keine Executive Highlevel Führungsseminare notwendig, sondern simples Innehalten und sich bewusst werden, was Führung heißt. Der Führungskraft wird wie einem Skipper ein Segelboot so dieser ausgewählten Person ein Unternehmen zur Führung, dh. zum durch Vorbild sein anvertraut. Es reicht nicht, um bei dem Segelbeispiel zu bleiben, theoretischen Kenntnisse über Wind und Wetter zu haben. Entscheidend ist, dass die Führungskraft sich der Rolle des Teamführers bewusst ist: Sie braucht die Kenntnis, wer im Unternehmen an Bord ist, wer welche Rolle innehat, wo die Stärken eines jeden sind. Diese gilt es durch vorbildliches Führungsverhalten zu fördern. Vorbild heißt hier: vorleben und zwar so, dass es Freude macht und Sicherheit gibt, der Führungskraft zu folgen. Die Zeit der Allmacht ist vorbei!
Fazit: Führen ist eine Gesellschaftspflicht
Wenn Deutschland im Zuge schwindender Ressourcen -Öl, Gas, seltene Erden, aber vor allem auch talentierten Nachwuchses- weiter eine führende Rolle in der Welt spielen will, muss die Gesellschaft darauf achten, dass Führungskräfte mit diesen ihnen anvertrauten wertvollen „Gütern“ verantwortungsvoll umgehen. Nur auf die Profitabilität, die sich in Euro ausdrückt, zu schauen, darf Aufsichts- und Verwaltungsräten, aber auch der Politik, nicht genügen. Verantwortung heißt das Stichwort! Führungskräfte tragen Verantwortung dafür, dass ihre Unternehmen Orte sind, an die es Menschen zieht, um sich einzubringen, um an der Prosperität des Unternehmens teilzuhaben und mit ihm zu wachsen. Dann wachsen Freude an der Arbeit und die volle Ausschöpfung von Talent und Leistungsbereitschaft.
www.gwm-coaching.de, 31. Januar 2017