Coaching für jedermann von jedermann: Coaching wächst wie Unkraut!
Coaching entwickelt sich inflationär. Jeder Wochenendbesucher eines Coachingseminars fühlt sich ermutigt, mit diesem Bildungsstand sein eigenes Glück in der Arbeitswelt zu suchen. Coaches gibt es für Glück, Zufriedenheit, Gesundheit, Erfolg, Antistress, Karriere, Konflikte, Talente etc. Im Oberbegriff Coaching wird grundsätzlich unterschieden zwischen Personal- und Businesscoaching. Was ist nun gutes Coaching und welches, das der Scharlatanerie zugerechnet werden muss? Wie weit ist Coaching ein geeignetes Führungsinstrument für Führungskräfte, ihre Führungsaufgabe erfolgreich im Alltag wahrzunehmen? Siehe hierzu mehrere Publikationen auf www.gwm-coaching.de/Publikationen.
Souveräne Führungskräfte üben sich in Selbstreflexion
In diesen Zeit nach Gutsherrenart Mitarbeiter zu führen sollte an sich tabu sein. Der Alltag zeigt jedoch immer wieder, dass auch heute noch Führungskräfte aller Couleur bei weitem noch nicht von der alten steilen Hierarchieführung abgelassen haben. „Der Obere sticht den Unteren“ …so heißt es im Skatkspiel. So wird auch heute noch vielerorts geführt. Mehr oder weniger klare Ansage. Rückfragen des Mitarbeiters sind lästig und werden nicht selten abgebügelt und dann kommt es häufig zu unbefriedigenden Ergebnissen. Schuld ist meist der doofe Mitarbeiter. So denkt manche Führungskraft, nicht darüber nachsinnend, ob das unbefriedigende Ergebnis nicht doch auf den praktizierten Führungsstil zurückzuführen ist. Chef ist sauer, weil der Mitarbeiter „wieder mal“ nicht das gemacht hat, was ihm angeschafft wurde. Der Mitarbeiter ist sauer, weil er von der Führungskraft wieder mal eine auf die Mütze bekommen hat. Was fehlt in diesem System? Führungskräfte sind aufgerufen, ihren täglichen Führungsstil und somit sich selbst zu hinterfragen. Bin ich mit mir selbst im Reinen? Sind meine Gedanken und Gefühle rein von mich persönlich irritierenden Einflüssen (Trauer, Wut, Verzweiflung, Angst etc.)? Kann die Führungskraft mit Leib und Seele zu 100 % sich der Führungsaufgabe, dh. ihren Mitarbeitern und Vorgesetzten widmen? Welche Selbstregulatorien kennt die Führungskraft, erkannte Launen und Befindlichkeiten so zu steuern, damit die eigentliche Führungsaufgabe klar, fair und unmissverständlich ausgeführt werden kann?
Coaching für Führungskräfte bringt neue Erkenntnisse souveränen Führens
Durchläuft eine Führungskraft für sich selbst eine gute, dh. eine qualifizierte Coachingausbildung, lernt diese Führungskraft einmal intensiv außerhalb des Büros, wie sie tickt, wie sie geprägt und veranlagt ist. Es kommt zu erhellenden Erkenntnissen, warum „man“ in der einen oder anderen Situation einfach Angst, Wut, Zorn, Trauer, Verzweiflung, Gier etc… spürt. Durch fleißiges praktisches Üben von in der Ausbildung gelernten theoretischen „Tools“ in der Interaktion mit anderen Coachingschülern lernt die Führungskraft, die gewonnenen eigenen Erkenntnisse zu verstehen und aktiv zu „bearbeiten“. Die Führungskraft lernt auch, die Rolle eines Mitarbeiters neu zu verstehen, wenn es um Konflikte am Arbeitsplatz geht. Verständnis für den Gegenüber ist wohl eine zentrale Erkenntnis, die häufig im täglichen Führungsalltag verloren gegangen ist. Die Führungsaufgabe ist häufig so komplex, dass inhaltliche Zwänge, Schwierigkeiten die Führungskraft so in Beschlag nehmen, dass die Empfindung für den anvertrauten Mitarbeiter auf der Strecke bleibt. Wie kann dann noch souverän geführt werden, wenn der MitarbDurchläuft eine Führungskraft für sich selbst eine gute, dh. eine qualifizierte Coachingausbildung, lernt diese Führungskraft einmal intensiv außerhalb des Büros, wie sie tickt, wie sie geprägt und veranlagt ist. Es kommt zu erhellenden Erkenntnissen, warum „man“ in der einen oder anderen Situation einfach Angst, Wut, Zorn, Trauer, Verzweiflung, Gier etc… spürt. Durch fleißiges praktisches Üben von in der Ausbildung gelernten theoretischen „Tools“ in der Interaktion mit anderen Coachingschülern lernt die Führungskraft, die gewonnenen eigenen Erkenntnisse zu verstehen und aktiv zu „bearbeiteneiter unabsichtlich ignoriert, oder anders nicht wirklich gebührend wahrgenommen wird. Mit dem Verständnis für den Gegenüber, nicht selten auch den Chef, kann die Führungskraft Vertrauen schöpfen und schenken. Vertrauen, dass der Mitarbeiter grundsätzlich mit und nicht gegen die Führungskraft arbeitet, sofern ihm eine klare Ansage mit viel Wohlwollen, Geduld und Verständnis zu teil wird.
Führungskräfte eignen sich bedingt als Coaches eigener Mitarbeiter
Ist die Selbsterkenntnis, die Selbstreflexion bei der Führungskraft idealerweise durch ein Coaching gereift und somit als gutes Fundament für bessere Führungsqualität zu sehen, ist damit aber nicht automatisch verbunden, an den ihnen anvertrauten Mitarbeitern „rumzucoachen“. Coaching ist grundsätzlich eine äußerst diskrete Aufgabe, die viel Fingerspitzengefühl und Empathie und gebührend Distanz gegenüber dem Klienten, hier Mitarbeiter, verlangt. Häufig kommen Klienten zum Coach und wollen ganz andere Dinge verändern, als sie im Erstgespräch angeben. Das hat nichts mit Versteckspielen zu tun, sondern ist ein ganz normaler Vorgang in einem Veränderungsprozess. „Man“ fühlt, dass etwas nicht stimmt, kann aber dieses unbestimmte Gefühl noch nicht präzise bestimmen. Auf den „Businessfall“ gemünzt, kommt ein Mitarbeiter zur Führungskraft und faselt etwas von einem unbestimmten Gefühl. So eine Unbestimmtheit passt zunächst einmal nicht in den Businesskontext. Der Chef will klare Ansage haben, so wie er hoffentlich auch seine Ansagen dem Mitarbeiter gibt. Zumal die Unbestimmtheit im Zweifelsfalle auch noch deutlich mehr Risiken in sich birgt, die eine Führungskraft häufig „auf die Schnelle“ gar nicht entlarfen kann und -soll. Wenn also der Mitarbeiter nicht klipp und klar sein Veränderungsziel definieren kann, dh. zunächst unsicher bleibet, sollte die Führungskraft seine neue Expertise als Coach so verstehen, mit Verständnis und Vertrauen dem Mitarbeiter zuhören und ihm lieber im Rahmen eines internen oder externen Coaches die Möglichkeit für ein lösungsorientiertes Coaching anbieten.