…über die traurig hohe Zahl der Lustlosen am Arbeitsplatz
Wie sind Sie drauf im Job?
Ganze 15% aller 41 Millionen Arbeiter und Angestellten in unserem Lande sehen in ihrem Beruf Erfüllung, Sinn und Befriedigung. Weitere 15% sind die Looser, die Null-Böckler, die Bremser der Nation. Bedeutsame 70%, zur Verdeutlichung mehr als 2/3 aller, machen „halt ihr Ding“, ohne Murren, jedoch auch ohne Esprit, Ehrgeiz, Aussicht auf ein besseres Leben. Dies sind über Jahrzehnte ziemlich gleich bleibende Erkenntnisse der deutschen Arbeitsmarktforschung. Egal, welche Statistik Sie bemühen wollen. Gretchenfrage: Zu welcher Kategorie zählen Sie sich?
Was bringt uns ein Energievergleich zwischen Arbeit und Sport?
Mal angenommen, Sie gehören zu den mehr als 2/3 Menschen in Deutschland, die einfach ihr Ding machen und Punkt. Mit wie viel gefühlter Power sind Sie tagein tagaus bei der Arbeit? Vergleichen Sie mal die im Beruf aufgebrachte Energie mit Ihrem Sportprogramm. Angenommen Sie üben sich im Hochsprung, legen Ihre Latte auf vierzig Zentimeter und laufen mit gemäßem Abstand im Schlendertempo Richtung Hindernis. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie über die Latte springen? Ziemlich gering. Wenn Sie das eine Woche hintereinander so machen, spüren Sie plötzlich Widerstand in sich. Sie fragen sich (zu Recht), warum sie so eine Übung überhaupt machen. Die bringt doch keinen Spaß. Sie stellt auch keine Herausforderung dar. Sie reißen sich am Riemen, legen die Latte dann auf 80 cm, messen ihre Anlaufdistanz aus, drehen sich um, fixieren das Hindernis, strecken sich, atmen durch und geben Dampf auf Ihren Kessel. Sie spüren Ihren Turbo, laufen dynamisch auf das Hindernis zu und spüren alle Energie, die sie fast wie von selbst über die 80cm hohe Latte fliegen lässt. Stolz über Ihre Leistung lassen Sie sich in die weiche Matte fallen. Sie haben es geschafft. Nun ziehen sie mal die Parallele zu Ihrem Beruf. Angesichts ausbleibender Herausforderung, fehlenden Elans, eingefrorenen Ehrgeizes hängen Sie im Job wie ein Tropfen Wasser in der Kurve. Sie retten sich von Kaffeepause zu Kaffeepause. Jeder Anruf, jeder Kundenbesuch, Meeting beim Chef ist für Sie ein echter Angang. Alles widert Sie an. Alles ist unendlich doof. In diesem Stadium sind Sie im Vergleich zum Hochsprung bei der Lattenhöhe von 40 cm. Bow, ist das langweilig. Leben Sie doch einfach mal Ihre berufliche Ziellatte auf 80 cm und machen Sie´s wie im Sport, damit wir mehr Dampf im beruflichen Kessel aufkommt.
Wie wichtig ist der Sinn in dem, was wir tun?
Enorm! Solange ich nicht weiß, wofür ich mich in meinem beruflichen Leben ins Zeug werfen soll, werde ich für mich und meine Umgebung weder Ehrgeiz noch Erfolg anlegen. Keiner, weder der Chef noch die Personalabteilung, weder der Partner noch die Freundin, der Freund sind in der Lage, diesen Turbo in mir zur Entfaltung zu bringen. Ich bin es selbst, der das Glück, den Erfolg, die Zufriedenheit, den Sinn im Beruf anlegen muss. Der Sinn für mein Tun ist gewissermaßen der Treibstoff, der verbrennt, um meinen Motor auf volle Touren zu beschleunigen. Der Sinn ist im Vergleich zu oben beschriebenem Beispiel des Hochsprungs gewissermaßen die Lust auf höher hinaus und die Latte überspringen, mich und meine Leistungskraft unter Beweis stellen. Es ist ein Wettkampf mit mir selbst. Ich will gewinnen.
Was bringt mich auf die Spur, den Sinn in meinem Beruf zu finden?
Es ist der Abgleich meiner Träume von der glücklichen Zukunft mit meinen besonderen Fähigkeiten, mit meinen Talenten und meinen Werten. Was macht mich so einzigartig? Wo kann ich mich besonders gut einbringen? Wie kann ich meine Talente voll zur Entfaltung bringen? Wohin will ich eigentlich im Leben? Will ich Karriere machen? Bin ich ein Mensch fürs Team, oder arbeite ich lieber ungestört im Büro/Labor? Fühle ich mich Menschen, Kunden verbunden, oder stören die mich eher? Bin ich neugierig, experimentierfreudig oder ist mir die vertraute geschützte Umgebung, bzw. Tun lieber? Bin ich kreativ oder konstruktiv? Verwalte ich oder gestalte ich lieber? Dh. Ich muss mir die Frage stellen, ob ich bislang eigentlich den richtigen Beruf erlernt und in diesem gelebt habe, oder ob ich gewissermaßen den Reset-knopf drücken muss, um meine Zukunft in Richtung Glück neu auszurichten.
Wie mache ich das?
Es gibt in Buchhandlungen deckenhohe, meterbreite Regale, die mit Selbstfindungsliteratur gefüllt sind. Vielleicht lohnt sich hier ein erschöpfendes Gespräch mit dem Buchhändler, ihn oder sie einmal nach dessen Empfehlung zu fragen. Fragen Sie ihn aber genau nach dessen Überzeugungskriterien. Am besten sind Bücher mit einem hohen Anteil an „Hausaufgaben“, die von Ihnen zu erledigen sind. Sie lernen sich auf diesem Wege am besten „kennen“. Dann ist das Netz voll mit Karriereberatern, einer Berufsbezeichnung, die viel zu hochtrabend klingt. Es geht um einen Sparringpartner, der sich auf Sie „einschießt“, Ihnen zuhört, Ihnen viele „saublöde“ Fragen stellt, was Sie als Kind, Jugendliche(r) besonders gerne und gut gemacht haben. Darin stecken nämlich ganz häufig zarte Ansätze, die auf Ihre Talente, Ihre besonderen Fähigkeiten schließen lassen. Sie können, müssen aber wirklich nicht, Intelligenz- und Eignungstests machen, die auch ein mögliches Puzzleteilchen zur Erstellung Ihres beruflichen Puzzles sein können. Aber nicht mehr! Egal für welchen Weg auf der Suche nach der Befriedigung in Ihrem Beruf Sie sich entscheiden, ist wichtig, dass Sie sich für diesen Prozess ausreichend Zeit und Muße nehmen, denn Sie wollen ja vom Lager der 70% Langweiler im Job in die Domäne der 15% engagierten, erfolgreichen und zufriedenen Menschen im Beruf aufsteigen. Sie werden begeistert sein, wozu Sie fähig sind. Auf geht´s !