Mal angenommen, Sie fahren mit Ihrem PKW in die Ferien. Im Rückspiegel sehen Sie bei ruhiger Autobahnfahrt Ihren Hänger. Völlig egal, ob Sie ein Boot, einen Pferdeanhänger, Segelflieger oder Wohnwagen ziehen. Alles ist im Lot. Sie träumen von Ihrem Ziel. Mit einem Male spüren Sie zunächst leichte „Unwucht“ in Ihrem Lenkrad. „o backe: der Hänger“, durchzuckt es Ihren Geist! Sie unternehmen nichts. Die Unwucht wird stärker. Sie schauen eher ängstlich in den Rück-spiegel und sehen, wie der Hänger langsam aber sicher immer schneller aufschaukelt. Zu erst langsam und dynamisch. Links -rechts, links – rechts… Alles geht plötzlich blitzschnell. Sie sind Routinier und haben gelernt, was in solchen Situationen zu tun ist: Ruhe bewahren und ruhig Gas geben. Aber zu spät….Die Schaukelbewegungen des Hängers haben längst Ihre Zugmaschine und Sie selbst erfasst. Die Situation ähnelt eher einer Achterbahnfahrt als einer Urlaubsreise. Sie geben weiter Gas. Die Schaukelbewegungen lassen allmählich nach. Das Gespann liegt wieder ruhig auf der Straße. Das einzige, was an Ihrem Lenkrad noch zittert, sind Ihre Hände. Sie schauen in den Spiegel und stellen eine gewisse Blässe und Schweißtropfen auf der Stirn fest. Es treffen sich Ihre Blicke mit denen Ihres Beifahrers. Glück gehabt. Nichts passiert. Sie fragen sich: „was soll ich mit dieser Story anfangen“. Gedanklich ist die Zugmaschine incl. Fahrer mit dem Betrieb und Ihnen als Führungskraft vergleichbar. Im Hänger sitzt „die Mannschaft“. Im Hänger findet gewissermaßen eine Unwucht, eine Art Minirebellion statt. Irgendetwas läuft aus dem Ruder. Vielleicht spüren Sie in Ihrer Zugmaschine schon etwas von dieser Entwicklung, vernachlässigen aber in diesem Moment Ihre instinktive Wahrnehmung, weil Sie gerade mit etwas für Sie Wichtigerem zu tun haben (Sie träumen von dem Urlaubsziel, dem Erreichen Ihres Budgets, dem Aufkauf des Mitbewerbers usw) Die Schaukelbewegungen in Ihrem Team werden immer heftiger, sodass Sie ziemlich plötzlich aus Ihren Träumen gerissen werden. Fünf vor Zwölf nehmen Sie wahr, dass Ihr „Anhänger“ ansetzt, Sie quasi zu überholen. Wenn Sie jetzt nicht sofort und souverän (re)agieren, dann droht Ihr Betrieb den Schlingerkurs fortzusetzen. Der drohende Schaden, der hieraus entstehen könnte, ist unabsehbar. Im übertragenen Sinne scheint es trotz günstiger „Straßen- und Wetterverhältnisse“ in Ihrem Betrieb immer wieder ratsam, achtsam, aufmerksam Ihren „Hänger“ im Blick zu halten, insbesondere dann, wenn die Zugmaschine (Chef) und Hänger (Mannschaft) räumlich zwar nah beieinander aber doch von einander getrennt sind. Das Triple-A-Modell ist etwas für Ihr Büro, das Ihnen bei Ihrer täglichen Fahrt mit der betrieblichen Zugmaschine als Seismograph dienen wird. Malen Sie sich für Ihre Schreibtischunterlage oder gleich ganz groß auf ein Flipchart drei ineinander verschlungenen Kreise, die im Kern mit einander ein gemeinsames Zentrum bilden. Das Zentrum versehen Sie mit „ich“ oder Ihrem Namen. Die drei Kreise benennen Sie mit „Aufmerksamkeit“, „Anerkennung“, „Anregung“. Wenn Sie als Zentrum dieser drei Kreise, gewissermaßen als gemeinsame Schnittmenge, nunmehr offen und ehrlich Ihrer Mannschaft „hinten im Hänger“ bewusst die gebührende Aufmerksamkeit schenken, die Wahrnehmung, dass jeder einzelne für Sie da ist, für Ihr Unternehmen alles gibt, wenn Sie dies mit Worten und Taten auch ehrlich anerkennen, können Sie auch zum Wohle von Ihnen, dem Betrieb und jedem einzelnen Mitarbeiter entsprechende Anregungen geben. Anregungen, wie z.B. die bislang schon gute Arbeit, die Innovationen, die Mühen des täglichen Arbeitens, noch besser, noch innovativer erledigt werden können. Aufrichtig, ehrlich, konstruktiv und konkret! Schon ist Ihr „Hänger“ wieder ganz ruhig und lässt sich wunderbar sicher ziehen, sodass Sie völlig entspannt, Ihrem Tages-, Monats-, Jahresziel entgegensteuern können. Verblüffet werden Sie feststellen, wie viel „Rückenwind“ die Mannschaft Ihres Hängers gibt, vorausgesetzt, Sie sind täglich und alle Zeit das Zentrum von Triple A: Aufmerksamkeit, Anerkennung und Anregung.
Schöne Woche!