-Altes Eisen, abgehängt, Endzeitstimmung, La Grande Tristesse- Nein danke!-
Kommen und gehen solche Gedanken so manches Mal durch Ihren Kopf und lähmen Sie?
Die Situation vor, während oder nach dem Arbeitsprozess:
Nennen Sie solche Gedanken einfach Krise, eine Zeit, die Sie selbst neu formatieren, neu gestalten können. Voraussetzung: Sie erkennen den „inneren Schweinehund“ in sich, der brettlbreit vor Ihrer Tür liegt und jedes Mal knurrt, wenn Sie auch nur einen positiven Gedanken an den Neuanfang entwickeln. Ganz normal! Was durchlaufen Sie gerade für eine Zäsur? Die Gelenke sind nicht mehr so elastisch wie noch vor Jahren. Die physische Ausdauer hat einen Grad erreicht, die Sie so manches Mal den Jüngeren an sich vorbeiziehen sehen. Der Ausstieg aus dem Arbeitsprozess liegt entweder schon hinter Ihnen oder zeichnet sich am Horizont ab. Die Rolle zu Hause ist schleichend vom Grad des Liebhabers/In, dem aktiven Superpartner allmählich in die Phase des verständnisvollen Wegbegleiters gewechselt.
Na und jetzt?? Verzagen oder auf zu neuem Kampfgeist?
Ich habe viele Blogs in der letzten Zeit zu diesem Thema gelesen. Senioren finden einerseits die „neue Freiheit“ ohne berufliche oder familiäre Verantwortung toll, andererseits beklagen sie, sich aufs Abstellgleis geschoben zu fühlen. Senioren in der Krise: Stopp!
Sie sind Ihres eigenes Glückes Schmied!
Mal angenommen: Sie sind so um die 60 oder gar schon drüber: Wenn höhere Mächte es gut mit Ihnen meinen, dann haben Sie noch locker ein weiteres Viertel, vielleicht sogar ein ganzes Drittel, Ihres bisherigen Lebens noch vor sich. Packen Sie diese Zeit voll mit guten Gedanken und Aktivitäten: Sie als Silver Ager haben ungelebte Träume, noch nicht erschlossenes Terrain, Pläne, die aktiv gelebt werden wollen. Senioren, früher alt, heute rüstig, lustig, aktiv, sind viel eher ins Zentrum als an den Rand der Gesellschaft gerückt. Schmieden Sie Ihr Eisen, solange es heiß ist!
Wie nutzen Sie nun die Krise als Ihre große Chance?
Machen Sie sich eine Mindmap, eine große Liste, auf der Sie alle Ideen, Gedanken, Träume, völlig ungeordnet notieren. Haben Sie keine falsche Scheu, auch in Ihren Augen völlig Absurdes, vermeintlich Unerreichbares, „Spinnereien“ aufzuschreiben. Lassen Sie diese Gedankenliste einfach gut sichtbar irgendwo in Ihrer Wohnung liegen und ergänzen Sie diese nach Herzenslust in den nächsten Tagen. Spüren Sie mal nach, wie es Ihnen so mit den Einzelgedanken geht. Geben Sie jedem aufgeschriebenen Gedanken einen Wert von 0- völlig doof und langweilig bis 10- „muss ich unbedingt machen, toll, super!“ Beispiel: Ihr Gedanke, den Keller entmisten zu wollen, bekommt eine 4. „Ja mei, muss halt irgendwann mal erledigt werden“. Eine 1 bekommt die Idee, sich jetzt schon mal im Altersheim anzumelden, weil dazu sind Sie ja noch viel zu vital und unabhängig. Ein 10 bekommt die Idee, endlich Südamerika als Backpacker zu bereisen, weil Sie schon zu Jugendzeiten bis nach Feuerland reisen wollten. In einem nächsten Schritt versehen Sie jede notierte Idee mit einem Zeithorizont, binnen dessen Sie die Top 3, später Top 5 Pläne realisiert haben wollen. Nicht gleich alles binnen des ersten Jahres!!! Denken Sie dran: Sie haben noch ein Viertel -oder gar ein Drittel Ihres bisherigen Lebens vor sich. Gönnen Sie sich in dieser Phase mal einen Blick auf sich selbst! Wie geht es Ihnen in Ihrer Planschmiede? Gut! Gut so! Denken Sie an den Inneren Schweinehund. Wenn der knurren sollte, schicken Sie ihn bewusst „in seinen Hundekorb“. Sie lassen sich durch nichts und niemand in Ihrer Glücksschmiede stören. Sollten Sie Hilfe brauchen, bedienen Sie sich einfach externer Hilfe. Ein guter Freund/In oder ein Coach sind sicherlich mit wachen Sinnen und offenen Ohren an Ihrer Seite. Viel Glück beim Glücklich sein.
www.gwm-coaching.de, 12. April 2016