Führungskräfte in der Zwickmühle: dienstlich und privat!
Problem: wenn Führungskräfte mal zügellos sind
Führungskräfte haben es nicht leicht. Fasching, oder Karneval, möglicherweise auch Fassnet hat alle gesellschaftlichen Grenzen überschreiten lassen. Jeder mit Jedem und das auch durcheinander. Vergessen war die natürliche Distanz zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter. Man(n) und Frau verließen das Büro und ließen auf den zahlreichen Faschingevents die Puppen tanzen. Ein Privatdetektiv erzählte neulich von seinen beiden jährlich wiederkehrenden Hochsaisons: Firmen-Weihnachtsfeiern und die Faschingszeit. An Fasching ist eben „alles“ erlaubt. So meint man schlechthin. Doch dann kommt der Aschermittwoch, auch für die Führungskraft und den Mitarbeiter. Und dann??
Führungskräfte zwischen den Stühlen: Distanz oder Nähe
Der Alltag ist wieder an der Tagesordnung. Ist alles vergessen, was sich an den jecken Tagen so zwischenmenschlich zwischen Führungskraft und Mitarbeiter ereignet hat? Das „Du“, die mehr oder weniger intensive Zärtlichkeit, die eine oder andere Vertraulichkeit. Wie kann nun die Führungskraft die Schraube wieder zurückdrehen? Dorthin, wo sie vor den Faschingstagen stand. Es geht um gegenseitigen Respekt, um Rücksicht vor der jeweiligen privaten Sphäre, die sowohl den Mitarbeiter als auch die Führungskraft schützt und stützt. Gibt es so viel Professionalität auf beiden Seiten, als dass beide Beteiligten „vergessen“ lassen, was im Übermut so zwischen ihnen passiert ist? www.gwm-coaching.de Können beide Parteien wieder in den Modus der dienstlichen Zusammenarbeit zurückfinden, ohne dass der eine oder andere emotional in die Klemme gerät? Solange der Arbeitsalltag ein friedliches, laues Lüftchen im Büro wehen lässt, ist alles gut. Kommt jedoch entweder ein heftiger Sturm oder aber auch geschäftliche Flaute auf, droht Gefahr an Bord der MS „Chef und Mitarbeiter“. Ärger, der möglicherweise dauerhaft zur Belastung des zwischenmenschlichen Verhältnisses zwischen Führungskraft und Mitarbeiter führen könnte. Nämlich dann, wenn der Chef mit einer unangenehmen Aufgabe, einer notwendigen härteren disziplinaren Korrektur auftritt und der Mitarbeiter die notwendige Distanz missen lässt und „bockt“. Die emotionale Hürde lässt sich durchaus auch von der anderen Seite aufziehen. Der Mitarbeiter denkt sich, eine ihm, ihr persönlich wichtige Situation beim Chef durchdrücken zu können, weil es doch damals im Fasching so vertraut miteinander zuging. Auch hier lässt es sich möglicherweise für die Führungskraft ganz schön eng werden. Die Gemengelage kann ziemlich rasch zum Ritt auf der Kanonenkugel kommen.
Lösung: Die gute Führungskraft auf Abstand: wie im Straßenverkehr so auf Parties
Drängler im Straßenverkehr, die bis auf die Stoßstange des Vordermannes auffahren, verhalten sich nicht nur verkehrswidrig. Nein, sie machen sich strafbar, bringen sich und andere in Gefahr. Ähnlich geht es der Führungskraft, die im Faschingsüberschwange den gebotenen Mindestabstand zum Gegenüber außer acht lässt. Natürlich kann und sollte die Führungskraft sich in betrieblichen und außerbetrieblichen Veranstaltungen nicht betont distanziert zeigen. Warum auch? Auch eine Führungskraft will vom Mitarbeiter einmal „ganz normal“ außerhalb des Büroalltages erlebt werden. Dennoch hat die Führungskraft eine Führungsrolle, die ohnehin ständig unter Kontrolle steht. Wer kontrolliert? Alle: die Mitarbeiter, der Chef, Vorstand, Geschäftsführer, die Kollegen, oder auch das häusliche „Regiment“. Es ist gewissermaßen in der Dienststellenbeschreibung einer Führungskraft nachzulesen, dass sie stets mit der gebührenden Sensibilität sich und untergeordnete Mitarbeiter zu führen hat, damit auch nach der närrischen Zeit die hierarchische Harmonie zwischen den Ebenen für dauerhaft erfolgreiche, ungestörte Zusammenarbeit gewährleistet ist.
www.gwm-coaching.de, 1. März 2017